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Die "Döbelner Allgemeine Zeitung" berichtete
am 16.September:
500
Jahre alte Modelle lehren Schüler Physik
Peter-Apian-Mittelschüler
erkunden die Leonardo-da-Vinci-Ausstellung auf Mildenstein
Leisnig.
Er war ein echter Alleskönner. Leonardo da Vinci malte,
konstruierte, baute, zeichnete, studierte und philosophierte. Die
Klasse 8a der Peter-Apian-Mittelschule Leisnig entdeckte gestern die
Genialität des italienischen Gelehrten auf Burg Mildenstein und
probierte einige seiner Erfindungen aus.
"Halt! Jeder nimmt sich einen Aufgabenzettel", forderte
Physiklehrerin Ursula Dannigkeit ihre Schüler auf, bevor es an die
Maschinen ging. Die Leonardo-da-Vinci-Ausstellung auf Burg
Mildenstein ist eine Sammlung nachgebauter Erfindungen des
Wissenschaftlers. Das Besondere: Die Exponate dürfen angefasst,
ausprobiert und studiert werden. Damit bei den neugierigen
Erkundungen der 13- und 14-jährigen Peter-Apian-Schüler die
Schautafeln mit den Erklärungen nicht zu kurz kommen, mussten die
Jugendlichen einige Informationen zu den Geräten sammeln. "Wir
fanden die Kurbel-Trommel interessant", erzählten Elisa
Jankowski und Felix Naumann. Die beiden Schüler hatten die Aufgabe,
eine Grabungsmaschine zu studieren. "Diese Maschine sollte
ursprünglich in der Landwirtschaft und im Krieg verwendet
werden", sagte Felix Naumann.
Die Exponate wurden von Studenten der Fachhochschule Bielefeld
angefertigt. "Das schöne an dieser Ausstellung ist, dass man
etwas bewegen kann. Es ist sehr anschaulich", erklärte
Lehrerin Dannigkeit. Viele der Erfindungen Leonardos funktionieren
tatsächlich. Die Schüler begutachteten zum Beispiel seine Idee
eines Kegellagers, mit dem Reibung minimiert werden sollte. Außerdem
hingen Nachbauten von Fluggeräten in dem Ausstellungsraum.
"Ich war sehr überrascht, was er alles gemacht hat", erzählte
Dannigkeit. Besonders fasziniert zeigte sie sich von einer
Aufzugs-Konstruktion - eine Apparatur, die im Stande ist, sich
selbst an einem Seil hoch zu ziehen. Den Achtklässlern waren die
physikalischen Gesetze, die bei den Maschinen wirken zum größten
Teil bekannt. "Das ist Stoff aus Klasse sieben", so
Dannigkeit.
Ein zweiter Teil der Klasse nahm sich das Burgmuseum
im Rahmen des Geschichtsunterrichts vor. Klassen- und
Geschichtslehrer Torsten Meyer leitete diese Gruppe. Eine volle
Stunde hatten die Schüler für jeden Ausstellungsbereich Zeit. Demnächst
sollen sich auch siebente Klassen die Ausstellung anschauen und mit
Hilfe der Exponate einige physikalische Gesetze kennenlernen. Der
nachgebaute Flaschenzug in der da-Vinci-Ausstellung eignet sich dafür
besonders gut.
Stefan Hantzschmann
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