Die "Döbelner Allgemeine
Zeitung" schreibt am 28.Mai:
Einheimisches Eis für Brückenbauer
Leisnigs Comenius- Schüler schließen zweijähriges
Projekt ab - Städtepartnerschaften gefestigt
Leisnig. Brücken, Brücken und nochmals Brücken
- in den vergangenen zwei Jahren waren Leisniger Mittelschüler der
achten, neunten und zehnten Klassen ständig damit beschäftigt,
Verbindungen aufzubauen. Nun schließen sie das Comenius- Projekt ab.
Dafür blieben sie ausnahmsweise zu Hause, gönnten sich im
Eiscafé am Leisniger Markt etwas Süßes. Nur die Zehntklässler
blieben ausgeschlossen: "Die sind mit ihren Prüfungen beschäftigt",
so Lehrerin Katrin Ostermeier. Sie bekommen noch einen Gutschein für
das Eiscafé.
Ließen im Café am Markt noch einmal zwei Jahre Revue passieren:
Die Leisniger Mittelschüler aus dem Comenius-Projekt schlossen ihre
Arbeit bei einem Eisbecher ab. Einzelne Projektbausteine wurden noch
einmal hervorgeholt: Es ging um das Bauen von Brücken. Foto:
Wolfgang Sens
Es war nicht zu übersehen, um wen es sich bei den Café-Gästen
handelte, trugen doch alle ihre Comenius-Shirts. Es wurde gebaut:
Die Brückenmodelle beziehungsweise Bilder, die im Laufe der
vergangenen Jahre für Projektbesuche wie im holländischen Zwolle
oder ungarischen Halasztelek entstanden sind, wurden ausgepackt.
Neben den Leisnigern waren junge Leute aus den Niederlanden,
Italien, Ungarn und Frankreich beteiligt, bereiteten Projektarbeiten
für die Besuche in den Heimatstädten befreundeter Comenius-Gruppen
vor. Die Präsentationen vor Ort, auch wenn es um gemeinsame
Arbeiten mit anderen Schülern ging, sollen in Zeiten der
Globalisierung für das Miteinander-Arbeiten und das
Aufeinander-Einstellen sensibilisieren. Katrin Ostermeier: "Wir
Leisniger hatten Glück. Die Arbeitssprache war die ganze Zeit
Deutsch. Wir hatten demnach am wenigsten mit Sprachbarrieren zu kämpfen."
Dennoch: Wie die Schüler berichteten, sei im täglichen Umgang
miteinander viel in Englisch gelaufen. In Deutsch erschien die
Zeitung zum Projekt, auch wenn sie einen englisch anmutenden Titel
hat: Sie heißt "ComeNews" und entstand ebenfalls als
Gesamtprojekt. Sie enthält Beiträge aller beteiligten Schülergruppen.
Die ersten Exemplare für die Leisniger hatte jüngst CDU-Stadtrat
Mathias Voigtländer druckfrisch im Gepäck. Voigtländer sagt zum
Comenius-Projekt: "Etwas Besseres gibt es gar nicht, um den
Umgang miteinander zu lernen und zu üben, sich auf die
verschiedenen Mentalitäten in den einzelnen Ländern einstellen zu
müssen. Das ist für die jungen Leute ideal und prägt hoffentlich
fürs Leben."
Comenius ist ein europäisches Programm für schulische Bildung. Es
stellt innovative Wege der Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen
schulischen Einrichtungen in Europa in den Vordergrund. Finanziert
wird es aus Mitteln der Europäischen Union.
Katrin Ostermeier: "In diesen zwei Projektjahren haben sich die
jungen Leute aus den verschiedenen Städten miteinander bekannt
gemacht, mussten lernen, teils durch Kommunikation mit Händen und Füßen,
Aufgaben gemeinsam zu lösen und dabei zu lernen: Wenn man sich
verständigen möchte, klappt das auch." Zudem habe das
Comenius-Projekt geholfen, den Gedanken der Städtepartnerschaft zu
festigen. So hatten Leisniger Comenius-Schüler neben Schülern aus
Zwolle auch Gleichaltrige aus Leisnigs italienischer Partnerstadt
Oggiono und aus dem ungarischen Halasztelek getroffen. Steffi Robak