Die "Döbelner Allgemeine
Zeitung" schreibt am 6.April:
Mauern fallen in Halásztelek
Leisniger Mittelschüler fahren
zum Abschluss des Comenius- Projektes nach Ungarn
Leisnig. Das Comenius- Projekt unter
Beteiligung der Leisniger Peter-Apian-Mittelschule tritt in seine
Endphase ein: Am 11. April brechen sechs Schülerinnen und Schüler
der achten und neunten Klassen für fünf Tage in die ungarische
Partnerstadt Halásztelek auf. Mit im Gepäck haben werden sie eine
Aufführung zu dem über dem Projekt stehenden Thema "Mauern überwinden,
Brücken bauen".
Es waren erhabene Klänge, die gestern aus der Aula des alten
Leisniger Schulgebäudes drangen. Unter anderem Stücke wie "Fratelli
d'Italia", "Het Wilhelmus" und die
"Marseillaise" - Hymnen derjenigen Länder, die neben Ungarn
und Deutschland mit Schulen am seit zwei Jahren laufenden europäischen
Comenius- Projekt beteiligt sind. Nach Treffen im italienischen
Oggiono und im niederländischen Zwolle wird es für einen Teil der
insgesamt 16 Leisniger Comenius- Schülerinnen in der kommenden Woche
ins ungarische Halásztelek gehen. Auf dem Programm steht dabei die im
Rahmen einer Revue vorgesehene Aufführung zum Thema "Mauern überwinden,
Brücken bauen", für die gestern die Generalprobe stattfand.
"Wir haben seit Januar so oft wie möglich geprobt",
informiert Katrin Ostermeier, die als Beratungslehrerin das
Comeniusprojekt von Beginn an betreut und auch an den drei bisherigen
Reisen nach Frankreich, Italien und in die Niederlande teilgenommen
hat. "Die Treffen gingen ganz unkompliziert über die Bühne,
unsere Schülerinnen und Schüler waren jeweils in Gastfamilien
untergebracht", so die Leisniger Pädagogin.
Neben den direkten Kontakten mit den Schülern und Schülerinnen der
Partnerschulen wurde das Projekt mit weiteren Aktionen mit Leben
ausgefüllt. So etwa mit einem Kinotag zum Thema "20. Jahrestag
des Mauerfalls" sowie dem Besuch der LVZ-Druckerei in
Leipzig-Stahmeln als Vorbereitung auf die Erstellung einer gemeinsamen
Comenius-Zeitung im Rahmen des Abschlusstreffens.
Derweil steigt bei den Leisniger Jugendlichen die Vorfreude auf das,
was sie im Puszta-Land erwartet. "Mit den ungarischen
Altersgenossen stehen wir schon seit einiger Zeit in regem
Informationsaustausch, und ich bin gespannt, wie die Jugendlichen in
diesem Land leben", so die 15-jährige Vivian Richter, die wie
ihre Mitschüler beim Abschlusstreffen in Gastfamilien untergebracht
werden wird. "Vom Sohn meiner Gastfamilie habe ich schon
erfahren, wie schwer es ist, die deutsche Sprache zu erlernen",
ergänzt der 16-jährige Nico Spisla. Die Verständigung werde aber
nicht an der Sprache Goethes und Schillers scheitern. "Wir verständigen
uns problemlos auf Englisch", so der Leisniger Mittelschüler.
Da ganz offensichtlich die Verständigung zwischen den Jugendlichen
aus fünf europäischen Ländern kein Problem darzustellen scheint, dürfte
auch das mit dem Comenius-Projekt verbundene Ziel, Mauern zu überwinden
und Brücken zu bauen, erreichbar sein. "Wir werden in Ungarn
sehen, wie weit wir mit dem Annäherungsprozess voran gekommen sind.
Aber nach dem, was ich in den beiden vergangenen Jahren erlebt und
gesehen habe, bin ich zuversichtlich", so Katrin Ostermeier,
derzufolge die Ursprünge das Projektes in der Städtepartnerschaft
Leisnig-Oggiono liegen. "Da der Partnerschaftsvertrag auch einen
intensiven Schüleraustausch vorsah, arbeiteten wir schon mit den
Italienern zusammen, bevor im Oktober 2009 die ungarische Stadt Halásztelek
zur Städtepartnerschaft hinzu stieß", so die Leisniger Pädagogin.
"Aus vielen Begegnungen entstand dann der Wunsch, ein gemeinsames
Projekt zu starten, für das wir weitere Länder gewinnen
konnten."
Roger Dietze
Mauern überwinden, Brücken bauen: Die Leisniger
Mittelschüler reisen mit einer eigens einstudierten Aufführung zur
Abschlussrevue des Comenius-Projektes in die ungarische Partnerstadt Halásztelek.
Foto: Roger Dietze
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